Eine Antwort auf einen rufmörderischen Angriff
Die Attacken dänischer Medien gegen Hedegaard blieben nicht unbeantwortet. Siehe den Artikel von Lone Nørgaard, übersetzt in „Das Medientribunal nach dem „Mordanschlag“. https://diesiebtesichel.wordpress.com/2013/03/20/das-medientribunal-gegen-hedegaard-nach-dem-mordanschlag/ und hier eine Antwort auf den rufmörderische Angriff von Krasnik:
Krasniks mutmasslicher Kriegsverbrecher
Kolumne von Knud Bjarne Gjesing
Original: Krasniks påståede ”krigsforbryder”(übers. R. van Cleev)
http://www.sappho.dk/krasniks-pastaede-krigsforbryder.htm
26. März 2013
Deine Quelle, Lars Hedegaard, ist ein Mann, ein Kriegsverbrecher – so tönten Krasniks Worte in dem viel beredeten Interview mit Hedegaard, aber Krasnik hat keine Kontrolle über seine eigenen Quellen, schreibt Knud Bjarne Gjesing.
In der Debatte über das viel erwähnte Interview mit Hedegaard hat man sich ausschliesslich an die Form des Interviews geheftet – was Martin Krasnik selbst beklagt hat. Er gibt zu – bestimmt nicht ohne einen gewissen Stolz -, dass das Interview schroff war, aber wünscht doch, dass man sich stattdessen mit seiner Substanz beschäftigen solle.
Nachlässige Recherche
Eine Untersuchung von bloss einem einzigen Punkt zeigt jedoch, dass das Interview sich nicht nur durch eine schroffe und hochtrabenden Form auszeichnete, sondern auch durch sehr nachlässige journalistische Recherche.
In dem Interview präsentiert Krasnik sein Projekt als das „Zu den Quellen von Lars Hedegaard Gehen“. Als die grosse Entdeckung wird da angeführt, dass seine Quelle – sogar seine einzige Quelle – für eine Aussage über das aggressive Wesen des Islam Serge Trifkovic sein soll, der von Krasnik erwähnt wird als Berater eines prominenten serbischen Kriegesverbrechers wie auch als serbischer Kriegsverbrecher.
In dem Buch Im Haus des Krieges (Hovedland, Aarhus 2006) von Helle Merete Brix, erwähnen Torben Hansen und Lars Hedegaard Serge (oder Srdja) Trifkovic ganz richtig. In der Fussnote Nr. 108 auf Seite 210 kann man einen Hinweis auf Trifkovics islamkritisches Buch Das Schwert des Propheten (Regina Orthodox Press, Boston 2002) nachlesen. Aber man darf Lars Hedegaard glauben, wenn er im Interview beteuert, dass er im übrigen nichts über Serge Trifkovic wisse.
Andernfalls hätte er Krasniks Behauptung mit Leichtigkeit zurückweisen können. Es sieht fast so aus, als ob die Gentlemen von der Presse sich nicht bequemen konnten, die Sache näher zu untersuchen in der heftigen Debatte, die sich nach dem Interview entspann.
Der sogenannte serbische Kriegsverbrecher
Ein Ausdruck wie ein serbischer Kriegsverbrecher oder Ratgeber eines prominenten serbischen Kriegsverbrechers kann selbstverständlich Bilder von Massakern in früheren Jugoslawien zu Beginn der 1990er Jahre hervorrufen. Vorstellungen von den Kriegsherren oder wirklichen Kriegsverbrechern wie Radom Karadzic, „Arkan“ oder Ratko Mladic.
Jedoch wurde Serge Trifkovic niemals mit irgendeinem Kriegsverbrechen in Verbindung gebracht, angeklagt oder gar verurteilt, also auch nicht bevor Martin Krasnik mit seinen angeblich tiefschürfenden und „schroffen“ journalistischen Übungen begann.
Serge Trifkovic ist ein serbisch-amerikanischer Professor – geboren 1954 in Belgrad im damaligen Jugoslawien, aber in seinem Erwachsenenleben wohnte er hauptsächlich in Grossbritannien und den USA.
Er hat Staatswissenschaften, internationales Recht und moderne Geschichte an Universitäten in Sussex, Zagreb und Southhampton studiert und lehrte seither u.a. an der Universität von St. Thomas in Houston, USA, und an der Universität von Banja Luka, Bosnien-Herzegovina.
Er wirkte vor allem als politischer Schriftsteller und Kommentator. Er war als Radio-Kommentator tätig und für Fernsehkanäle wie BBC, Voice of America und CNN, zugleich hatte er seine festen Kolumnen in der Washington Post und der Times. Hinzu kommen mehrere grössere Abhandlungen über internationale Politik.
Als äusserst sachkundig bezüglich der Verhältnisse auf dem Balkan wurde Trifkovic zu Beratungen u.a. ins Hause of Commons in Kanada oder ins Repräsentantenhaus in den USA eingeladen.
Er gehört dem konservativen Think Tank The Rockford Institute an und redigiert die aussenpolitischen Themen in der Zeitschrift des Think Tanks, dem Chronicle.
Milosevics Gegner
Die Massaker im Bürgerkrieg im früheren Jugoslawien werden besonders mit Präsident Slobodan Milosevic in Verbindung gebracht, dessen Gegner Trivkovic jedoch war. Milosevic an die Macht zu lassen, ist wie Graf Dracula an die Blutbank zu lassen, heisst es dramatisch in einem Kommentar in der Times. (23. November 1995).
Trifkovic betrachtete Milosevic als einen Erben des alten kommunistischen Regimes, aber er sellbst ist national und konservativ. Darum fungierte er auch als Ratgeber für den konservativen Vojislav Kostunica, der Milosevic nur ablöste bei den Wahlen von 2000, und gleichermassen für Alexander II, -„Kronprinz von Jugoslawien“, der als Sohn von Peter II die konstitutionelle Monarchie in Serbien zu etablieren versuchte.
In dem Sammelsurium, das das politische Bild im aufgelösten Jugoslawien ausmachte, stand Trifkovic also bald in Opposition zu Milocevics Regierung im jugoslawischen Bürgerkrieg. Hinzu kommt der dürftige Aufhänger für Martin Krasniks Behauptung, Trifkovic sei Berater eines prominenten serbischen Kriegsverbrechers gewesen, ja er selber sei ein serbischer Kriegsverbrecher , nämlich wegen seiner Verbindung am Rande mit Biljana Plavsic, der damaligen Präsidentin der sogenannten Republik Srpska.
2001 wurde Biljana Plavsic unbestreitbar vom Kriegsverbrechertribunal in Den Haag verurteilt als politisch verantwortlich für Verbrechen, die zu Beginn des Bürgerkrieges Anfang der 1990er begangen wurden.
Jedoch sind es keinesfalls diese Kriegsverbrechen, zu denen Trifkovic ihr geraten hätte.
997 hatte Biljana Plavsic mit ihrer bisherigen Partei gebrochen, der SDS (Serbiens Demokratische Partei), die von Radom Karadzic gegründet worden war, der seither als Kriegsverbrecher verhaftet und angeklagt werden sollte.
Nach dem Bruch änderte Biljana Plavsic radikal ihren politischen Kurs, gründete die Reformbewegung Srpski Narodni Savez und suchte politische Verbindungen zur Umgebung.
Es war diese Situation, in der Trifkovic im Mai 1998 seine Kontakte gebrauchte, um sie in die politischen Kreise in Washington einzuführen. Man darf auch nicht vergessen, dass zu diesem Zeitpunkt Biljana Plavsic im Westen als die beste politische Möglichkeit betrachtet wurde, eine haltbare politische Ordnung im früheren Jugoslawien zu realisieren nach dem sogenannten Dayton-Abkommen, das 1995 unterschrieben wurde.
Kransisks irreführende Erwähnung von Trifkovic
Man kann es, freundlich gesagt, als ein Schnellverfahren bezeichnen, wenn Martin Krasnik Trifkovic nachsagt, Berater für einen Kriegsverbrecher gewesen zu sein. Faktisch so summarisch, dass es irreführend bleibt. Und es ist eindeutig falsch, Trifkovic darüber hinaus zu beschuldigen, selber ein serbischer Kriegsverbrecher zu sein.
Aber wurde Trifkovic denn nicht selber einvernommen beim Kriegsverbrechertribunal in Den Haag? Ja, das wurde er einige Male, indem er als Zeuge der Verteidigung aussagte, unter dem Standunkt, dass die Massaker im jugoslawischen Bürgerkrieg nicht nach internationalem Recht als Völkermord zu betrachten seien – ein Gesichtspunkt, der unter Völkerrechtsexperten verbreitet ist.
Aber Serge Trifkovic ist in der Tat niemals angeklagt, geschweige verurteilt worden als Kriegsverbrecher.
Vielleicht leidet Martin Krasnik an dem Missverständnis, das man in vielen täglichen Krimis im TV beobachtet: dass der Verteidiger in einem Prozess auf die eine oder andere Weise als mitschuldig an dem Verbrechen angesehen wird, dessen sein Klient angeklagt ist.
Oder vielleicht hat er sich schlichtweg nicht ordentlich mit dem befasst, über was er redet. Das Interview ist ein journalistisches Stück auf dem „Sehen-und-Hören-Niveau, das Martin Krasniks einfach nicht würdig ist.
Er sollte sich in Wahrheit zu schade sein für so eine sensationsheischende und populistische Anbiederung an die Pöbelinstinkte. Früher hat er doch ab und zu eine ganz ausgezeichnete journalistische Arbeit geleistet.
Knud Bjarne Gjesing ist der frühere Dänisch-Lektor an der Süddänischen Universität.
Die Kolumne ist eine redigierte Fassung eines Textes von Gjesings eigenem Blog Galleri Svinestien: Dort hat Martin Krasnik auf den obenstehenden Text geantwortet. Hier:
http://gallerisvinestien.dk/?p=11821#more-11821
Aus den Kommentaren
Hvad er meningen?
Behauptete Martin Kransnik nicht kürzlich, dass weder er noch sein Sohn Juden seien? Aber gestern in DR2 (!), im Interview mit Poul Erik Skammelsen, dass er es sei?
MK behauptet, Lars Hedegaard sei eine umstrittene und ungestüme Person, dessen Standpunkte er aufzeigen will. Und dass er die Ansichten von Hedegaard kritisch überprüfen wolle.
Dann erklärt MK, das Interview sei eine Konfrontation, ein Duell.
MK gibt nun zu, dass LH eine schroffe Behandlung erfuhr.
Es war die Rede von Konfrontation, von Duell, Revolver-Journalismus, wo MK seine Behauptung zu beweisen versuchte, so dass LH für Zeit und Ewigkeit als umstritten erschien. Weshalb LH’s Standpunkten und Ansichten nur sekundäre Bedeutung beigemessen wurde. (…) Weshalbe MKs Ausgangspunkt nicht länger Sinn macht. (…)
Die Zeit ist knapp. Skjammelsen räumt MK viel Zeit ein. Wer hat Martin Krasnik je annähernd so konfrontativ erlebt wie neulich?? DR behauptet, die Rolle von MK sei die des Advokatus Diaboli gewesen. Über den Grund dazu wurde niemand im voraus informiert, warum bloss nicht? DR befindet sich anscheinend auf unsicherm Grund, wann man sich dem Teufel verschreiben muss.(…)
Bjarke Rosenkilde
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Krasnik lügt
Der Propagandasender und Martin Krasnik passen zusammen, dort werden Lügen und halbe Wahrheiten verbreitet. Sie geben vor, die Bevölkerung zu informieren, aber nur aus einem bestimmten Blickwinkel, und mit falschen Aussagen. Bruce Bawer hat sich nicht von Hedegaard abgewendet. Hedegaard ist nicht zunehmend isoliert. Das Buch „Im Haus des Krieges“ hat nicht einen serbischen Kriegsverbrecher als Quelle. Lügen und Erfindungen. Hebt die Zwangslizenz jetzt auf!
Kenneth Hansen
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Dank an Gjesing .
Danke an Knud Bjane Gjesing für ein gutes Stück Arbeit. So sollte es sein nach jeder Vorstellung mit Scharlatanen und Windbeuteln.
Torben Snarup Hansen
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Das haben wir geahnt…
.. dass auch der Hinweis auf den „serbischen Kriegsverbrecher“ eine Falschmeldung war, und nur der Verdächtigung von Lars Hedegaard diente, danke für die seriöse Untersuchung! Nicht dass das irgendeinen Eindruck auf Martin Krasnik oder den DR machen würde, da lasse man alle Hoffnung fahren.
Bodil Sylvest Jensen
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Völlig abwegig
Martin Krasnik lässt alles ausser Acht, um seine eigenen persönlichen Meinungen in diesem Interview herauszulassen, mehr weniger um einer persönlichen Racheaktion willen. Man lese bloss den Abschnitt 22-23 Minuten aus der Sendung:
LH: Ich weiss, dass da einer vor meiner Tür stand mit einer Pistole und gegen mich schoss – er ist wahrscheinlich Moslem. Ich weiss, dass da einer kam, der Kurt Westergaard umbringen wollte. Und ich weiss, dass es Pläne gab, den Hauptsitz von Jyllands Posten in die Luft zu sprengen und Köpfe aus dem Fenster zu werfen u.s.w. Da sind offenbar einige – aber wie viele es sind, das weiss ich nicht.
MK: In welchem Sinne bedroht das die Grundlagen unserer Demokratie oder grundlegende demokratische Institutionen?
LH: Das tut es in dem Sinne, dass man – wenn Furcht sich ausbreitet – nicht mehr wagt, seine Meinung zu sagen, oder diese Angelegenheit hier zu untersuchen; da ist es ja klar, dass das ein Wirkung hat.
Wenn du mir mit den Protokollen der Weisen von Zion daherkommst oder die mit meinem Buch vergleichst, dann ist ja wohl klar, dass das nicht die Behandlung der Dinge ist, über die man sich freut.
MK: Das ist klar, das ist klar, aber ich will anderen dieselbe Behandlung zukommen lassen, wenn die etwas anderes gemacht haben, was wie mir scheint, – wie mir scheint – oh, völlig abwegig ist…
Zitat Ende
Es ist mit anderen Worten eine Beichte. Martin Krasnik behandelt Hedegaard vorsätzlich rüde, weil er persönlich der Meinung ist, dass Hedegaards Ansichten „völlig daneben sind“…
Finn Boserup
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Antworten von (und an) Martin Krasnik
(Svar fra (og til) Martin Krasnik)
http://gallerisvinestien.dk/?p=11821#more-11821.
26. März 2013
von Bjarne Gjesing (übers. R.van Cleev)
Die Galerie Swinestien hat Martin Krasnik auf den Beitrag „Martin Krasnisk Revolverjournalismus“ aufmerksam gemacht, der gestern, 25. März, auf dem blog veröffentlicht wurde. Am selben Abend hat Krasnis freundlicherweise geantwortet und sich in einer mail dazu geäussert. Diese Erklärung ist aber nicht zufriedenstellend, selbst wenn sie faktisch ein Eingeständnis ist. Martin Krasniks mail wird hier wiedergegeben mit folgender Antwort: dieser hauchdünnen Quellengrundlage für seine Argumente hinsichtlich der Mekka-Erklärungen.
Martin Krasnik
Lieber Bjarne,
Ich nenne selbstverständlich nicht Trifkovic, sondern den, den er verteidigt hat, einen serbischen Kriegsverbrecher. Auch ein anderes mal, wo ich den Ausdruck gebrauche, ist es so, wie es gemeint ist. Es ist gut möglich, dass du (und wahrscheinlich auch LH ) meinen, es sei unzumutbar, das vorzubringen, aber das hätte er ja bloss sagen müssen. Zudem ändert das nichts am Kern der Frage: an dieser hauchdünnen Quellengrundlage hinsichtlich seiner Argumente zu den Mekka-Erklärungen.
Martin Krasnik
Antwort
Man kann natürlich nicht geltend machen, dass es „selbstverständlich“ nicht „bedeute“, dass Serge Trifkovic ein Kriegsverbrecher sei, wenn es nun einmal das ist, was gesagt wurde. Die ahnungslosen Zuschauer, die eine sachliche Information erwarten, können ja unmöglich durchschauen, was Martin Krasnik in seinem Inneren gemeint haben mag, sondern müssen sich in aller Einfalt an die Worte halten, wie sie fallen. Ausserdem blieb der ganze Gedankengang hinter der „Aufdeckung“ ja vollständig sinnlos, falls es nicht Krasniks Absicht war, Trifkovic als „Kriegsverbrecher“ zu enttarnen – weil es doch in sich selbst etwas Übles ist, mit einem serbisch-amerikanischen Professor in Verbindung gebracht zu werden.
Der relevante Abschnitt in dem Interview, zu dem sich ein Link findet in „Martin Krasniks Revolverjournalismus“ , ist der von 19.30 – 20.15. Unmittelbar vorher diskutierte man über das Buch „I krigens hus “ /2003, dessen Mitverfasser Hedegaard ist, und Hedegaard bestritt, dass man die sogenannt Mekka-Erklärung von 1981 als Ausdruck einer moslemischen Verschwörung ansehen sollte, deren Ziel die Übernahme der Macht in der westlichen Welt sei. Dennoch ist es ausschlaggebend für Martin Krasnik Vorhaben – die Quellen bei Lars Hedegaard herauszufinden – Hedegaard diese Meinung zu unterschieben, und dass er unangefochten dabei bleibe.
MK: Deine Quelle, Lars Hedegaard, um zu behaupten, dass da 40 moslemische Staatsführer zu Beginn der 80er Jahre waren und eine Masseneinwanderung planten, die die Macht in Europa übernehmen sollte – das ist ein Mann (hebt den Zeigefinger) –
LH: Aber es ist ja nicht so, dass –
MK: .. das ist ein Mann, ein Serbe, der heisst Trifkovic, der war Ratgeber eines prominenten Kriegsverbrechers in Serbien und hat den serbischen Bürgermeister verteidigt , der hinter dem KZ-Lager in Omarskar stand – (hebt den Zeigefinger) das ist deine einzige Quelle, die in diesem Buch hier steht, prüfe das Dokument! Das ist die einzige Quelle.
LH: (schüttelt den Kopf) Nein, diese Stelle –
MN: Ja, das ist die einzige Quelle in deinem Buch –
LH: Also ich kenn Serge gar nicht – ich kenne seine –
MK:– der behauptet, dass es einen Plan gab – gibt, eine Absprache zur Übernahme des Westens … ein serbischer Kriegsverbrecher!!!
Das kommt ganz nett an, wenn Martin Krasnik in seiner mail vorschlägt, Hedegaard hätte doch Einwände machen können, wenn er das unzumutbar fand, Serge Trivkovic zu involvieren – das hätte er ja nur sagen müssen. Vielleicht hat Hedegaard es als unzulässig empfunden, dass Trifkovic als seine einzige Quelle bezeichnet wurde für die Feststellung von der universellen Zielsetzung des Islam, da er doch unmittelbar vorher sich auf eine Vielzahl von Quellen berufen hatte – das sind die heiligen Schriften des Islam, das ist der Koran, das sind die Hadith, das ist die Scharia, das sind die autoritativen Äusserungen der moslemischer Sprecher der letzten 1200 Jahre – ohne dass das anscheinend Krasnik beeinflusst hätte. Aber im übrigen habe ich nicht die leiseste Ahnung, wie weit Lars Hedegaard – so wie das in Krasniks mail angenommen wird – es unzulässig findet, Serge Trifkovic einzubeziehen. Man könnte es etwas rücksichtslos finden, den vorausgeplanten Höhepunkt des Interviews auf einen Literaturhinweis in einer Fussnote in einem zehn Jahre alten Buch zu stützen. Aber man sagt ja, dass der Teufel im Detail sitzt, also warum nicht?
Dennoch besteht die Zumutung selbstverständlich nicht in der Einbeziehung von Serge Trifkovic, sondern darin, dass er ohne Grund als Kriegsverbrecher aufgeführt wird. Über diesem verkehrten Ausgangspunkt wird danach ein wackliger Trum von ad-hominem-Argumenten aufgebaut nach dem Prinzip guilt by association, das sich fast Schritt für Schritt in dem zitierten Abschnitt des Interviews beobachten lässt. Vielleicht hatte der Gedankengang auch eine originelle Begründung in den Tatsachen, aber danach geriet er ausser Kontrolle wie das Hühnerstallgegacker in Andersons Märchen von der einen Feder für fünf Hühner.
1) Zu den Tatsachen: Serge Trifkovic war als Zeuge der Verteidigung zum Kriegsverbrechertribunal ion den Haag geladen,
2) Serge Trifkovic verteidigt also den serbischen Kriegsverbrecher.
3) Serge Trifkovic ist selber ein Kriegsverbrecher.
4) In einer Fussnote in einem Buch von 2003, von dem Hedegaard Mitverfasser war, findet sich ein Quellenhinweis auf ein Buch, das von dem Kriegsverbrecher Serge Trifkovic geschrieben wurde
5) Lars Hedegaard teilt daher die Ansichten von Kriegsverbrechern, und schliesslich die unausgesprochene, aber anscheinend unumgängliche Schlussfolgerung:
6) Lard Hedegaard ist selber ein Kriegsverbrecher
Darum ist das irrige Gerede über Serge Trifkovic auch nicht irgendeine gleichgültige Bagatelle, wie Martin Krasniks mail vorgibt. Im Gegenteil, die Einführung von Trifkovics als eines Kriegsverbrechers ist in vieler Hinsicht der Dreh- und Angelpunkt des Interviews. Und wenn da aufgedeckt wird, dass Trifkovic ein „serbischer Kriegsverbrecher“ sei, so dreht es sich – wie immer das auch gemeint gewesen war – um eine tatsächlich falsche Enthüllung und darüber hinaus um eine ehrenrührige Beschuldigung. Das ist nicht ein Standpunkt oder eine Meinung, die diskutiert oder unter bestimmten Perspektiven betrachtet oder übersetzt, interpretiert, konzeptualisiert und vielleicht sogar kontextualisiert werden sollte. Das ist schlichtweg ein Anwurf der ganz primitiven und ungehobelten Art, das trifft wie ein Kuhfladen, der zu Boden klatscht. Martin Krasnik kann seinen Kollegen auf DR ja ein Bier spendieren in der Kantine, und wenn das Programm im übrigen Wert legt auf seinen Ruf in Sachen journalistisches Ethos, Mut und Glaubwürdigkeit, sollte man eine Berichtigung bringen, was man dann entweder als eine Fehlinformation bezeichnen kann wie einen Versprecher – oder ganz einfach als einen Fehler.
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